Welch wunderbarer Zustand:
kein Telefon, kein Internet, kein Fernseher.
Am 2. Tag meiner Reise bin ich in The Country Garden Farm im Voordaal Valley gelandet.
Mehrere kleine Häuschen im absoluten Nirgendwo laden zum Schlafen, Relaxen und NIchtstun ein (oder chillen, wie es heute heißt)
Und das zu einem Preis von 19,-€ die Nacht. Herrlich!
Ich wollte nach dem Einchecken noch schnell nach Ladismith fahren (18km) um Lebensmittel einzukaufen, denn hier ist Selbstverpflegung angesagt.
Auf halbem Weg brach die Gewitterhölle los und ich bin bis auf die Haut nass geworden.
Den Farmer freut es, mir warf es Rosinante in den Schlamm. Aber mein Training in Cape Town war nicht nutzlos, ich krieg die schwere Maschine gut auch alleine aufgerichtet. Heute schon zum dritten Mal!
Jetzt sitze ich in der gemütlichen Hütte, der Regen prasselt rundherum, es ist das einzige Geräusch, das es zu hören gibt.
Halt, da hat gerade nicht noch ein Vogel dazwischen gequatscht?
Rosinante schlägt sich wacker, die ersten 200 km off Road/gravel Road liegen hinter uns. Das arme Ding hat in den letzten beiden Tagen mehr gelitten, als im gesamten letzten Jahr. Aber die Stollen-Reifen haben sich schon bezahlt gemacht. Mit normalen Strassenreifen wäre die Strecke nicht zu bewältigen gewesen.
Weil es so herrlich ab von der Welt ist, verbringe ich auch noch den nächsten Tag hier. Es müssen eh alle Klamotten erstmal trocknen und es gilt das Equipment zu optimieren.
Was wiederum bedeutet. sich von einigen Sachen zu trennen.
Und da ich ja nun nix zum essen hatte, brachte mir der gute Farmer, Bernhard sein Name, noch einen Teller Spaghetti, der dann auch für 2 Tage reichte!
Woran ich auch noch zu arbeiten habe, ist das Gefühl, immer weiter zu wollen, mir keine Pause zu zugestehen. Dabei will ich ja das Hier und Jetzt erleben und auf mich wirken lassen. Zeit habe ich ja nun wirklich!
Motto: Langsam reisen
Ich denke einen Tag fahren und mindestens einen Tag irgendwo bleiben ist ein Anfang.